Der Grundgedanke der Verhaltenstherapie als wissenschaftlich anerkanntes Richtlinienverfahren ist, dass Lernerfahrungen im gesamten Lebensverlauf auf der Basis genetischer und körperlicher Faktoren Einfluss auf die psychische Gesundheit nehmen. Ungünstige Lernerfahrungen wie belastende Lebensereignisse oder fehlende Möglichkeiten zum Erwerb wichtiger Fähigkeiten (z.B. Konfliktbewältigung, Stressbewältigung) können zu emotionalen Problemen und psychischen Erkrankungen führen, welche mit Hilfe der Therapie im „Hier und Jetzt“ wieder umgelernt werden können. Bei einer kognitiven Verhaltenstherapie liegt der Schwerpunkt auf der Veränderung von im Hinblick auf Lebensziele ungünstigen Einstellungen und Denkweisen. In die Therapie wird zudem das individuelle Zusammenwirken biologischer, psychischer und sozialer Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Beschwerden, welches gerade auch bei Schmerzerkrankungen eine entscheidende Rolle spielt, einbezogen.
Eine psychotherapeutische Einzelbehandlung beinhaltet das Erstgespräch, mehrere Probesitzungen sowie die eigentlichen therapeutischen Sitzungen, deren Anzahl nach Bedarf und Kostenzusage durch den Kostenträger variieren kann. Meist liegt die Behandlungsdauer zwischen 12 und 60 Sitzungen. In einem Erstgespräch erfolgt neben dem gegenseitigen Kennenlernen eine erste diagnostische Einschätzung Ihrer Beschwerden. Geklärt wird zum Beispiel auch, ob Ihr Problem psychotherapeutisch behandlungsbedürftig ist oder ob eine Beratung ausreicht oder ob eine Einzel-, Gruppen- oder eine Kombinationsbehandlung sinnvoll ist. In den Probesitzungen können Sie sich mit der Arbeitsweise vertraut machen und für sich prüfen, ob die „Chemie stimmt“, denn dies ist für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidend. Es erfolgt weitere Diagnostik mit dem Einsatz von Fragebogenverfahren und eine Erhebung der Lebens- und Krankheitsgeschichte. Schließlich werden gemeinsam Behandlungsziele festgelegt. Die Durchführung der therapeutischen Einzelsitzungen folgt dann diesen formulierten Zielen, wobei Termine anfänglich 1-2x pro Woche, später auch in größer werdenden Abständen vereinbart werden.