Migräne ist die häufigste Kopfschmerzerkrankung, die zu so starken Schmerzen führt, dass Patienten ärztliche Behandlung aufsuchen. Häufig sind weitere Personen in der Familie betroffen. Frauen leiden häufiger als Männer unter Migräne. Die Migräne kann bereits im Kindesalter beginnen und ihre Erscheinungsform Laufe des Lebens verändern. Häufig sind die Kopfschmerzen einseitig, meist pochend, regelhaft gehen Sie mit Licht- und Geräuschempfindlichkeit einher, zusätzlich kann es zu Geruchsempfindlichkeit kommen. Typisch für die Migräne ist, dass die Betroffenen ein Ruhe- und Rückzugsbedürfnis haben, bei körperlicher Anstrengung nehmen die Kopfschmerzen zu und gehen in ein Pochen über. Übelkeit, bei vielen auch Erbrechen, sind typische weitere Begleitsymptome. Migräneanfälle können zwischen einigen Stunden und mehrere Tage andauern. Häufig ist die Übelkeit besonders dann problematisch, wenn es zu starken Anfällen kommt oder der Patient bereits mit der Kopfschmerzattacke aus dem Schlaf heraus erwacht und dann ganz besonders auf eine zuverlässige Akutmedikation angewiesen ist.
In der Behandlung der Migräne wird die Therapie akuter Kopfschmerzattacken von der vorbeugenden Behandlung unterschieden. Die Therapie der akuten Migräneanfälle hat das Ziel, Schmerzen und Begleitsymptome rasch zu beseitigen. Zur Akutbehandlung kommen Schmerzmittel (Analgetika und NSAR) sowie Triptane als Tablette, Schmelztablette, Nasenspray oder zur Injektion mit einem Pen infrage. Mit der prophylaktischen Behandlung soll die Häufigkeit und Schwere der Migräneattacken verringert werden. Die Basisbehandlung besteht aus einer ausführlichen Aufklärung und Schulung ergänzt durch Informationen zur Lebensstilveränderung und dem Erlernen eines Entspannungsverfahrens sowie Ausdauersport. Tritt die Migräne häufig auf und der Leidensdruck ist hoch, werden vorbeugenden Medikamente zur Behandlung eingesetzt. Hierzu zählen Nahrungsergänzungsmittel, Betablocker, Antidepressiva, Kalziumantagonisten, Botulinumtoxin und monoklonale Antikörper. Die Auswahl des für Ihre Erkrankung passenden Prophylaktikums erfordert große Erfahrung. Selbstverständlich sind wir bei Rückfragen und Nebenwirkungen für Sie erreichbar, stellen die Therapie wenn notwendig auch um. In der Migräneprophylaxe machen sich Patienten und Arzt auf einen gemeinsamen Weg.
Die neue Leitlinie „Therapie der Migräne für Patientinnen und Patienten“ wurde am 5.9.2025 vorgestellt, diese hilft, die Migräne besser zu verstehen sowie gemeinsam mit der Ärztin/ dem Arzt Entscheidungen für die Behandlung zu treffen.